Friedrich Gundolf: Gedichte


Oft hab ich angst wie ich von dir, du schwank
Und dicht geschöpf allein erklingen muß
Als saitenspiel im sommer, jetzt ein kuß
Blühenden sturmes, jetzt ein heißer trank
Gebraut aus allem saft der reifen erde.
Und dein!
Dein rausch und durst allein
Und rings harrt Gott auf sein grenzloses Werde,
Bis wir an deinem nu
Uns satt getrunken. Lächelnd schaut er zu
Und atmet uns mit seinen künftigen sternen
Zurück und aus, bis wir erwachen lernen.
Davor ist mir dann bang,
Sekundenlang.
Dann wach ich hin zu dir
Mit unermatteter begier
Und wildem ewigem dank
Mein herz, mein liebes herz, noch ist der tag so schön.
Bleib hell und spiele mich. Ich wage dein getön.