Vogel halt ein!
Mitwissender Vogel, du singst...
Und ich, mit geschlossenen Lidern,
Seh ich am hellgrauen niedern
Gewölk einen zögernden Schimmer
Dem Lila des Flieders erwidern,
Derweil nach immer und immer
Verliebteren Lauten du ringst!
Bist du allein? Was lockst du?
Bist du zu selig? Was stockst du?
Halt ein! Ich vergeh!
Verlangen wird Weh,
Wenn es nur ein Glück gibt, ein Glück gibt,
Und doch meinem Munde — wer weiß
Nach wem er so wund ist und heiß? —
Kein Mund sein Schmachten zurückgibt!
Mitwissender Vogel, halt ein,
Sonst wein’ ich vor Sehnsucht mich blind.
Denn singst du, o Vogel, so fühlt
Die Liebe sich doppelt allein,
Jetzt wo der wollüstige Wind
So weich in den Flieder sich wühlt.