Prinz Genji und die unbeleuchtete Dame
Hängt der Mond nicht überreif
Von den Hügeln her
In den Fluß? Der Uferstreif
Blaß wie Wahn...
Ach wie gleite ich so schwer
In den Kahn!
Ach wie steige ich so leicht
Drüben auf zu schwanken Dächern,
Bin ein Wind, der in Gemächern
Über Pfühle streicht,
Der aus Fächern
Sich an einen Busen schleicht!
Ruf, der zum Geflüster stirbt...
Kuß und keine Flucht!
Nicht Gesicht, nicht Name wirbt,
Nur die Nacht,
Die mit mir, der reifen Frucht,
Unbedacht
Deine offnen Lippen kühlt...
Nur die Lust, die blinde, jähe,
Jubelnder, als wenn sie sähe,
Aufgewühlt
Um die fremde Nähe
Eines Leibes, den sie fühlt.
In manch scheuem Auge wird
Mir die Frage stehn:
«Warest du’s, der ungesehn
Von mir schlich?»
Und wo irgend Seide knirrt,
Sinne ich:
«Könnte etwa dies Gewand
Nicht um jene das Gewand sein,
Die ich fand
Wie ein Wild an Waldes Rand...?
Und mein eignes Land
Wird mir ein geheimes Land sein...