Der letzte König
Verloren ist die Schlacht und tot
Ruht mir im Schoß, dem früh ich bot
Den Arm zum Blutschwur, dem im Saal
Des Ahns ich wies das Muttermal.
Am Aug das sinnt, am Aug das flammt,
Der Haut wie Silber und wie Samt
Wie hierzuland sie keinem sind
Kannt’ er den Herrn und folgte blind.
Verfallen Volk, das sich nicht schaart
Mir Letztling aus gesalbter Art!
Kein Blut rollt mehr wie mein Blut rollt.
Kein Schoß trägt meinen Samen. Tollt
Und tanzt, buhlt, betet, zankt und zecht —
Von Echt kommt Echt, von Knecht kommt Knecht!
Kein Schwert mehr haut, kein Spruch mehr feit.
Der Feind lacht gell: ’s ist Erntezeit.
Hier barg beim unzugangbarn Riff
Wahrsagerin mein Totenschiff.
«Kein Kronengold —— nur Gold im Haar!
Kein Königsitz — nur Königsbahr!»
Ich lös das Seil, entflamm das Scheit,
Geb selbst mir selbst mein letzt Geleit.
Meer tu dich auf! Meer tu dich zu!
Meer wach’ ob letzten Königs Ruh!