Der Unwiederbringliche
Ich bin von einem Sterben schwer.
Den Wart der diese Mark betreut
Frug ich bei meiner Wiederkehr:
Wie glänzt so sonder alles heut!
Kam dir der Knabe zu Gesicht
Aus dessen Auge ohne Arg
Uns ein Vertrauen heilig spricht?
Der das Geheimnis, das sich barg
Uns Klugen, kennt? Und dessen Haar,
Wohin er geht, im Wunder weht?
Dem jede Mär noch gilt für wahr?
Dem jeder Spruch wird zum Gebet?
Mir sprach der Wart: du fragtest fehl.
Für deinen Wunsch ward es zu spät.
Vom Lande, reich durch manch Juwel,
Begehrst du, wessen es enträt.
Heim ging der letzte solchen Schlags
Grad eh du gingst. Und eilst du, siehst
Du ruhen ihn vor End des Tags
Eh über ihm die Scholle schließt. —
Von einem Sterben bin ich schwer
Dieweil mein Bruder, Herr im Lied,
Aus diesem Lande ohne Kehr
Eh ich ihn küssen konnte schied.