Ein Meister der Töne
Die letzte losch
Der Lampen, und nach innen schwand
Die letzte der Gestalten, die gelbrot
Der Fenster Viereck ihm zu schauen bot
Herauf vom innern Hof. Er stand
Und wartete
Und hatte Leid und wußte nicht warum
Und letztes Klingen durch das Haus ward stumm
Und klang alsbald
In ihm, doch neu und anders fort.
Aus Ästen der Kastanie rann herab
Das gleichfalls letzte Laub, der Nachtwind gab
Zufrieden sich, und jener Ort
Belehrte ihn
Daß um sein Innres, das erklang, die Welt
Als totenstille Lauscherin sich stellt.
Gekrümmten Flugs
Schenkt sich der Nacht ein Meteor.
Er wußte nicht, wo es herabfiel — nur
Daß tief in seiner Seele eine Spur
Des Sternentodes sich verlor.
Was Wunder, wenn
So fremd er denken wird, wie dort man denkt,
Von wo sich jener Gruß ihm einversenkt.
Ganz leis, jedoch
Unüberhörbar (also weiß
Er wohl) wie jetzt dies nie erklungne Spiel
Von ungefähr in seine Seele fiel,
Beginnt es ewig neuen Kreis.
Ihm blicken bis
Ins Mark die Sterne. Wirkende! wie ihr
Merkt nie der Mensch und wittert nie das Tier.
Der Mücke gleich
Im Bernstein, wehrlos ausgelegt
In dem verräterischen Sarg aus Glas
Den Wesen fernster Zeiten — so besaß
Mit dem Geheimsten, was er hegt
Hinfort das All
Ihn, der den Weg zu seinem Lager nahm
Den Schlaf um Dunkel bittend: müd vor Scham.