Die sonderbare Heilige
Euch Gerechte laß ich ziehn
Übers Joch den sichren Pfad.
Nur euch überschöne Böse
Singe ich ins Haus und löse
Die Sandalen euch zum Bad
In Meiran und Rosmarin.
Wälderhaftes heidnisch Weises
Flüstre ich dem eine Nacht
Mir Gewidmeten. Verweises
Zuruf stockt ihm. Denn was glaubt er
Für ein Wesen in bestaubter
Bläulicher Hirtinnentracht!
Mit dem Monde läuft die Frist
Meiner Nähe. Wen ich maß
Mit dem ewig letzten Blicke,
Geht, ob er im Tal ersticke
Seine Schwermut. Ich besaß
Jeden. Keiner mich. Dies wißt.
Aber welch ein Morgen! Schnellend
Trägt der Boden euch. Ihr spürt
Kühle Ströme in euch quellend
Riesenhafter Ungebärde
So als hättet ihr der Erde
Feuchte Hüfte angerührt.
Was euch wurde, saget an,
Wenn euch eine mit dem Glanz
Mahnen wird an mich der Schulter!
Ein von solcher Mär gelullter
Sproß empfängt es, daß als Mann
Jede Tat er tut im Tanz.
Glaubt in jener mich zu freien,
Um von Jungfrau oder Stier
Mit gestirnter Kraft zu feien
Alle, die ins Leben küßte
Unermeßliches Gelüste
Eurer einen Nacht mit mir!