Wenn wir uns so nahe sind
Daß wir vor Entzücken bleich
Bei den Händen uns ergreifen,
Scheint die Seele dir ein Teich,
Den kein noch so leiser Wind,
Den des Engels Sohlen streifen!
Wenn wir uns so nahe sind
Daß vor Nähe wir erzittern
Wird dein Auge plötzlich blind
Weil die Tränen es vergittern,
Und der Bruder, den dein Mund
Eben noch getröstet hatte,
Scheint dir plötzlich ferne und
Unerreichbar wie ein Schatte.
Wenn wir uns so nahe sind
Daß vor Nähe ich vergehe,
Trennt im Wandern Kind und Kind
Da den Nebel noch vom Schnee?
Doch das Wallende gerann
Rettend fest um unsre Füße
Und in namenloser Süße
Lächeln wir uns wieder an.