Epilog des Zauberers aus dem Puppentheater
Zauber ist ein tiefes Ding.
Oft in menschlichen Geschäften
Ist die Seele zu gering,
Um mit ihren zarten Kräften
Nach dem erstentworfnen Plane
Das Begonnene zu meistern
Und das fort und fort Getane
Mit dem Anfang zu begeistern.
Ungehorsam ist der Stein,
Ganz dem Licht gehört die Pflanze,
Doch das Tier schaut bös darein;
Dann der Mensch, dies sündig Ganze
Aus dem Widerspruch von drein,
Regt den Geist zum Sternentanze
Und schläft dumpfer als der Stein.
Anders als der Herr diktiert hat,
Schreibt der Schatten, schreibt das Licht
Auf die Erde, und vertiert hat
Jeder Mensch, der will und tut,
Sein unsterbliches Gesicht;
Und was ist, ist gar nicht gut:
Das Gesollte unerkennbar,
Welttrotz starr und unberennbar.
Nur die Liebenden, die denken
Stets das Rechte. Ja sie lesen
In andächtigem Versenken
Voneinander ab ihr Wesen
Wie aus einem heiligen Buche.
Unbewußte Meister sind
Sie und lächeln wie ein Kind
Meiner zaubernden Versuche.
Denn ich schreibe manchmal Nein
Auf den Rand an das Vergangne,
In das zweifelhaft Verhangne
Bringe ich gewissen Schein
Und das demutvoll Befangne
Kleide ich ins Festkleid ein.
Aber mich stieß aus die Reihe
Der Geschöpfe, die nicht leiden,
Daß man so sie kennt. Sie meiden
Mich, und wenn ich prophezeie,
Summt die Luft mir von Bescheiden,
Mir der Kopf von vielem Wissen.
Jeder Stern, dem ich entrissen
Seine Freiheit, sieht mich an,
Als ob er mir nie verzeihe.
Und ich bin ein armer Mann,
Der ich ob der vielen hundert
Sachen, worob ihr euch wundert,
Mich nicht mehr verwundern kann.