Der Heilige während eines Erdbebens
Feuer, blau
Aus Bodenspalten fauchendes,
Ist ihm heimlich vertraut.
Rings kein Hauchendes,
Das nicht vom Stich
In die Sohle — das krank
Von dem fremden, großen Laut,
Nicht an ein Hauchendes sank.
Er, wachsend an Schau,
Denkt sich.
Denn der Flammen Spiel,
Der fromm gewordnen,
Um seinen Fuß, dem die Klaue
Wuchs vor Alleinsein,
Formt den Stiel
Eines Lotos, und der Rauch lernt klein sein,
In genaue
Guirlanden sich zu teilen
Und aus sieben immer breitern Zeilen
Die Lotosblüte zu ordnen,
Die den Unbeschreiblichen
Über die wellenschlagende Erde
Langsamwachsend in die Ruhe trägt.
O das Verwildern
Des Gesichts vor zu viel Braue,
O das Verstummen
Des noch gleichsam Leiblichen!
Nur das Kleid, das sich zu krummen
Gezackten Würfen auseinander schlägt,
Hat Gebärde,
Zu schildern,
Wie er innen jetzt sein Wachstum prägt!
— — — — — — — — —
Felsstühle wanken unter Berg-Asketen.
Sie prophezein
Aus Feuern, die wie Wasser
Übertreten.
Aber er
Wird sich selber zum Zeichen
Und lernt
Das neue, leisere Sein.
Alles wie vorher:
Nur blasser —
Stufenweis durch einen weichen
Duft entfernt,
Fast gering,
Aber im reinen Beziehn
Unverwesbar;
Viel Raum!
Ding um Ding,
Wie vom Pinsel, der kaum
Aber sicher im Fliehn
Die Seide trifft,
Hingezaubert, wird Schrift:
Zart, lesbar.