Rosenknöspchen, schön bist du,
Hauchest milde, süße Düfte
Durch die kühlen Abendlüfte
Mir auf Zephyrs Fittich zu.
Gerne würd ich, um mit dir
Meinen Sommerhut zu schmücken,
Dich vom vollen Strauche pflücken;
Denn gefällig winkst du mir.
Doch ich lieb! Und den, der liebt,
Können Rosen ihn entzücken?
Alles traurt in seinen Blicken;
Alles ist mit ihm betrübt.
Aber, wenn dich Daphne pflückt,
Sag, o Röschen, dann der Schönen,
Daß ich dich mit stillen Tränen,
Und mit Seufzern angeblickt!
Johann Martin Miller