Nimm diesen blumen-strauß von meinen schlechten händen /
Und schau in gnaden an / du blume dieser zeit /
Was himmel und natur und meine wenigkeit
Auff deinen namens-tag dir zum geschencke senden.
Dein auge / das noch mehr als sonnen kann verblenden /
Schaut hier an farb und licht zwar manchen unterscheid /
Doch nicht an meiner treu / die ewig schon bereit
Nach dir / als sonne / sich / wo du nur bist / zu wenden.
Ach! aber siehst du nicht die ganzt verliebte pracht /
Die diese blumen schier zu todten leichen macht?
Sie seynd ein ebenbild von meinem krancken hertzen /
Das durch dein abseyn wird in solchen stand gesetzt;
O könt ich seyn / wie sie / durch deinen blick ergetzt /
Wie plötzlich würden sich verlieren meine schmertzen!
Otto Christoph Eltester