Die Blumen, Daphne, die, zu deinem Feste,
Dein Hylas auf des Winters Fluren fand,
Entfalteten sich nicht, gepflegt von Florens Hand,
Dem Lebenshauche lauer Weste.
Doch schwindet auch ihr sanfter Schimmer nicht
Mit eines Sommertages Wonne.
Sie blühen immerfrisch — Dein Blick ist ihre Sonne —
Und trotzen dem Geschick, das ihre Schwestern bricht.
So blüht der Kranz, den uns die Freundschaft flicht,
Indes der Liebe wilde Rosen
Ein Strahl versenkt, ein Hauch verweht.
Er soll uns noch die weißen Schläfe schmücken,
Durch Götterduft uns noch erquicken,
Wann uns der Sensenschwinger mäht.
Friedrich Wilhelm Gotter