Malchen:
O süßes Veilchen, welches hier
Als erste Tochter des Lenzen
Entblüht mich Mädchen zu kränzen,
Sich allen barg, nicht mir.
Die Napäe:
Um dich von Grazien gepflegt
Mit süßer Lust zu bewirten
Und zwischen Rosen und Myrthen
Von deiner Hand gelegt
An deiner schönen Stirn zu blühn
Ward ich gesegnet von Floren
Entknospt von früheren Horen!
Welch Glück ist mir verliehn.
Malchen:
In meinen goldnen Lockenkranz
Will ich verwelkt dich noch binden,
Oft soll mein Auge dich finden
Noch reich an Jugendglanz.
Du sollst mir die Bescheidenheit
In die Erinnrung rufen,
Des Lebens sinkende Stufen,
Die kurze Jugendzeit.
Novalis