Gesichte des Knechts auf Golgatha
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So geht der Mensch hinweg und kehrt sich um

die eignen Angeln, reiner sich zu dehnen,

er wächst zur Pforte doppelt, denn sein Sehnen

gekreuzt bricht sein Gebein, sein Leib wird krumm.

 

Dann sieht er sich gebraucht und je mehr stumm

den Durchgang duldend er sein Werk will krönen,

desto geringer muß der Diener stöhnen

die Frage immer und zuletzt: warum?

 

Warum die Mutter erdenschuldlos litt,

warum verbannt, den Kampf zu überdauern,

den reifen Kampf einmalig und zum Heil?

 

Er sieht die ganze Last ihm nicht zu Teil

als nur durch Lasten, die gesetzt gleich Mauern

ihm geben von der Menschheit Schwere mit.