Wettlauf des Knechtes mit Gott, mit der Erde und dem Menschen
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Warum geschieht dies alles und

ist in den Baum wie Mark gespannt,

warum das starre Band

der Erde um die Seele und

warum bin ich so tief erkannt:

damit ein aufgebrochner Sinn

durch einen unbewußten Mund

die Schwere kündet, die ich bin.

 

Warum, wenn willig ganz mein Geist

um Gott sich wie die Puppe spinnt,

warum trägt nur ein Flügel

mich lahmend hin und her und reißt

mich nicht zum ewgen Hügel:

damit mein Herz zu dir gesinnt

mit Stocken dir die Spanne weist,

durch die mein Blut auf Erden rinnt

und durch die Bahn der Menschheit kreist,

du siehst es nur von deinem Hügel.

 

Wenn ich nun auf dem Hügel bin

und niederfalle betend und,

dies alles will ich und

zu deinem Zeugnis, sagt mein Sinn,

daß ich den letzten Grund versuche:

da öffnet sich der Blick des Herrn

gleich einem aufgeschlagnen Buche

bis auf den innerlichsten Grund,

Erbarmen schweigt den armen Kern.