Der Sinn begräbt uns in die Angst der Zeit,
wie eine Wiege ist das Herz bereit,
der Knecht fragt immer Wege weit warum,
das Kind ist dinggestillt in Weile stumm,
erblindend, der in Gottes Auge schaut,
bleibt ungestillt, ein fremd gewordner Laut,
ein Ding im Wort der Zeit in ihn gestaut. —
Ein Vogel — nein, ein Korn nur das er trug,
ein Zwitschern um das Korn, das er im Flug
verlor, ist allzuviel und Mensch genug.
Doch fiel das Korn, um daß es Wurzeln schlug.
Da ist der Ort, hier bricht der Geist im Sinne,
ohnmächtig deiner Knecht im Kind beginne.
Ich atme, bin Herr dieses Rechts nicht inne.
Liebe, die ganz aus sich ging,
was in ihrem Blick sich fing,
hält sie in dem Wort entzweit
sichtbar durch Barmherzigkeit.
Das unsichtbare Wort, den hohen Ton,
so hoch, daß all Gestirn sich drein verlor,
doch eine Mutter brach ihn erdenschwer,
das Korn von ihr getrennt verlor der Sohn,
ihr Zwitschern grub ein Ton sich in sein Ohr,
wie eine Muschel trägt er ihn vom Meer.
Die Wurzel bleibt der Eigenheit,
der Ton geht mutterewig fort,
das Ebenbild wächst in der Zeit,
der reine Ton wird innrer Ort
und so verkehrt sich Bild und Wort.
Ausgegraben aus dem Triebe,
der das tote Pfund, den Blick
lähmender Beschau verläßt,
nächtlich wenn das Bild der Schöpfung ächzt,
wenn die Angst zum Wort unendlich wächst
und der Anker leibhaft west,
um die Stetigkeit der Liebe
gehe hin und kehr zurück.
Die Seele blind vor Nacht und blinder Spur,
die willigste noch williger als Nacht,
verdunkelt schwer in sich wie vom Azur
ein Tropfen Tau zur Erde hingebracht,
vom Widerhalte erdbeständig bricht
in stummer Trübung um so tiefres Licht.
Der empfing im dunklen Ringe
des verzehrten Monds, den Schild
letzten Widerhalts ergreift,
wesenhafter jedes Ding beschmerzt,
den die morgendliche Sonne stärker herzt,
wenn vom Frost der Nacht bereift
Blut und Wasser tauft die Dinge,
bis die Sichel überquillt.
Hauch im Licht und leiser Zug,
Puls dem Widerlicht genug,
Odem von sich selber satt,
Nachgeflüster Blatt in Blatt.