Konrad Weiß

Deutschlands Morgenspiegel

Ein Reisebuch in zwei Teilen

Erstausgabe: Hochland-Bücherei im Kösel-Verlag, München 1950

Diese digitalisierte Fassung basiert auf der Erstausgabe

Herausgeber dieses Digitalisats: Wilfried Käding. Einige offensichtliche Fehler in der Zeichensetzung wurden vom Herausgeber korrigiert.

Ins Netz gestellt am 12. April 2017

Konrad Weiß: Deutschlands Morgenspiegel

Glückliches kam viel entgegen
uns auf vielen Reisewegen,
glücklicher der Sinn, der krause,
wäre noch ein Kind zu Hause.

Dem lieben und verehrten Freunde
Franz Schranz
in herzlicher Dankbarkeit
zugeeignet

Vorbemerkung des Herausgebers

Nach einigem Zögern habe ich mich entschlossen, das Reisebuch „Deutschlands Morgenspiegel“ vorerst ohne Bilder auf dieser Internetseite zu veröffentlichen, weil ich denke, daß eine Ausgabe ohne Bilder besser ist als gar keine (die 1950 erschienene illustrierte Buchausgabe ist seit langem, wenn überhaupt, nur noch antiquarisch erhältlich). Meine ursprüngliche Absicht war, die Schwarz-Weiß-Fotos der Buchausgabe durch eigene Farbbilder zu ersetzen und zu erweitern. Da das vermutlich noch Jahre gedauert hätte, weil ich dazu die Stationen der Deutschlandreisen von Konrad Weiß selber hätte nachreisen müssen, hatte ich dann den Gedanken, für die Bebilderung auf urheberrechtsfreie Fotos zurückzugreifen, die im Internet reichlich vorhanden sind. Da aber auch die Suche nach passenden Fotos im Internet Zeit kostet, stelle ich diese Idee zunächst zurück. Interessierte Leser von „Deutschlands Morgenspiegel“ werden unschwer selber, wenn sie dies möchten, per Suchmaschine Fotos zu den von Konrad Weiß beschriebenen Bauwerken, Orten und Landschaften finden.

Zudem sind zumindest nach meiner Erfahrung die Fotos der Buchausgaben nicht einmal eine sonderliche Hilfe beim Verständnis der Texte; der Vergleich von Beschreibung und Beschriebenem zeigt im Gegenteil meistens deutlich, wie sehr die Deutungen von Weiß mehr über die Weltsicht, insbesondere das Geschichtsbild, von Weiß aussagen, als über Romanik, Gotik oder was auch immer ihr jeweiliger Gegenstand ist. „Deutschlands Morgenspiegel“ ist weniger kunsthistorische Monografie als der sehr eigenwillige Versuch, die Kunst und insbesondere Architektur besonders der Romanik und Gotik dem katholisch geprägten eschatologischen Geschichtsbild von Konrad Weiß einzuordnen und dienstbar zu machen. Man erfährt also viel über Weiß, eher wenig über Romanik und Gotik. Doch enthält das Buch auch eine Vielzahl von anschaulichen Landschaftsschilderungen und prägnanten Exkursen in die deutsche Geschichte.

„Deutschlands Morgenspiegel“ ist auf Reisen entstanden, die Konrad Weiß auf Einladung von und zusammen mit dem befreundeten Landarzt Franz Schranz sowie weiteren Freunden zwischen 1933 und 1938 durch die Nordhälfte des damaligen Deutschen Reichs unternahm. Das Buch sollte ursprünglich 1943 erscheinen, dazu kam es aber kriegsbedingt nicht. Dazu schreibt Friedhelm Kemp im Marbacher Magazin zum 100. Geburtstag von Konrad Weiß:

»Auf Drängen von Veit Roßkopf und Josef Dünninger war unterdessen das im Herbst 1939 noch von Konrad Weiß selber eingereichte Manuskript des Reisebuches „Deutschlands Morgenspiegel“ in Satz gegangen. Bei der Ausbombung Leipzigs gehen mit den Bücherbeständen des Insel-Verlags auch die Satzvorlage und die Rohbogen zugrunde. Nur zwei Umbruchexemplare bleiben erhalten, deren eines dann 1950 als Vorlage für den Neudruck dient.« (Marbacher Magazin 15, 1980, Sonderheft „Der Dichter Konrad Weiß“, Seite 18)

In der vorliegenden reinen Textausgabe von „Deutschlands Morgenspiegel“ habe ich, sozusagen als Platzhalter, anstelle der Bilder nur die Bildunterschriften in eckige Klammern plaziert. Meine Hoffnung ist, passende Bilder in Zukunft nachliefern zu können.

 

Wilfried Käding, im April 2017