Das Herz des Wortes
Das neue Bild

 

Alle meine Worte sind
wie das Wasser um ein Kind
dunkel, weil die bange Frucht
nicht aus mir zum Lichte sucht.

 

Manchmal ohne Fürchten zwar
trächtig, wessen ich befahr,
seh ich, fühl ich unbekannt
harren hinter meiner Wand

 

wen und wessen Kraft gemäß
diesen, der nun das Gefäß
schlagend in der Seele wühlt,
wenn er mit dem Wasser spielt.

 

Diese Zeit kommt wieder her,
wo im grundverlornen Meer
untergeht die wartend nur
unbewegliche Figur.

 

Ach das reine Ebenbild
trägt noch Züge nachtverhüllt,
ist zu groß und ungewußt
nur ein dunkler Drang der Brust.

 

Warte, denn es eilt dem Herrn
nicht zu seinem kleinen Kern,
Meere braucht er, der verschont,
wo er bis zum Aufbruch wohnt,

 

bis die Seele klein genug
tragen kann den lichten Zug,
bis das nackte Kind bewegt
froh im Wännlein Wasser schlägt.

 

Wer und wessen Kraft gemäß
schlägt die Welle ans Gefäß, —
wachse Seele ohne Pfad,
Meer in Meer und Bild in Bad.