1
Der in sich selber nicht
das mutterschwere Blut
fängt und mit Vogels Brut
darüber Flügel bricht,
wirf den Gedanken aus,
den Sinn aus Dürrgenist,
komm selbst herab, heraus,
daß du ein Menschbild bist!
O weh wie mich verflicht
des Baumes Gramgesicht.
2
Nicht, was du sinnst, wird hart,
daß es schwer in dir hält,
der eitle Sinn bewahrt
umsonst Gott und die Welt;
wie er gewesen, daß
er diesen toten Ort
erklomm, mit leichtem Wort
des Markes Frucht vergaß,
der sich mit Leben mißt
erkennend wie im Traum,
das Bild des Schächers ist
genagelt an den Baum.
3
Ein Vogel singt ins Land:
drei Bäume auf dem Berg,
an einem wird erkannt,
der andre schießt ins Werk,
warum der dritte, spricht
mein ungewirktes Blut,
trägt keine Lebensbrut,
bin ich der dritte nicht?
So ringt der Baum: Gedacht
stets mit dem Baum: Vollbracht.
(6.2.1929)