Das Herz des Wortes
Eleison

 

Horch Maria, höre, und es
geht ein grober Wind
um die Hütte wie mit Schmiedefeuerfunken,
um die Winkel ihres Mundes
weht ein Wind
und es schweigt die Jungfrau und das Kind,
denn die Mutter liegt in Schmerzbarkeit versunken
und das Kind hat Milch getrunken.

 

Horch Maria, höre, fuhr ein
Blitz nicht matt in Tod
gleich dem regungslosen Lichte im Versiegen,
da, die Gott- und Menschnaturen
Hülle bot,
immer stummer lag, die finstre Not
muß das enge Licht noch mehr zusammenbiegen
und die Hütte wird erliegen.

 

Horch Maria, höre, lauter
und doch ärger still,
wie ein Tropfen Wachs an seiner langen Kette
abwärts hüpfend doch nun nicht mehr
fallen will,
daß es baucht das Zelt von innen, schrill,
ach, daß er zu Ende schon bereitet hätte,
rief sie, langsam macht er Bette.

 

Horch Maria, höre, bin ich,
hast du mich gemeint,
und mit Klang, als breche eines Grabes Schlummer,
Joseph froh, wie eine Stimme
ausgeweint
dunkler, tiefer, schwer beschwingt erscheint,
bin ich dir zu langsam, sprach er, doch nur stummer
lag die Jungfrau, lag sein Kummer.

 

Horch Maria, höre, Klänge,
die man nicht mehr kennt,
wie der dunkle Sturm mit einem hellen Zischen
seine Gegenbrandung bänger
überrennt,
Klänge warf es fort am Firmament,
doch sie lag so wie ein totes Reh in Büschen
und nur Joseph lauscht dazwischen.

 

Horch Maria, höre, war das
ausgeschürft wie Gold,
daß sie, wie der Frost zerbricht und es will tauen,
abgetrennt auf ihrem Lager
ungesollt
langsam die erbarmte Hand entrollt?
Ja so ist der erste Tag mit Föhn im blauen
Himmel nach dem Frost zu schauen.

 

Horch Maria, höre, und noch
einmal wallte ihr
auf wie Wasser, drein das Eisen zischt mit Sutter,
und die Winkel ihres Mundes
wallten ihr;
doch sie gab dem Kind und durch die Tür
kam der schwarze Knecht; den Blick zur lieben Mutter
gab er Ochs und Esel Futter.