Das Weihnachtsbild
Für Karl Knappe
O Joseph, was vergräbt dein Mund,
man sieht, es ist dort wie ein Keil
im Traume dunkel, sinnhaft wund,
und ist darum ein Wortverwelken,
im Schlafe stehend nimmst du teil
wie Pfosten in Gebälken,
das Ochsentier sieht man am Grund.
Und was man mit zwei Augen schaut
und sieht, wo Gold gebrochen wohnt,
hier, wo gespalten Kind und Braut,
ist Mond und dort ist eine Wolke,
Gebälke wandelhaft im Mond,
geringes Herz im Volke,
hier ist der Esel hergebaut.
Schon lange ging ich nicht mehr aus,
geh aus, rück deine Kammertür,
der Stern der Weisen steht im Strauß,
das Morgenfeuer brennt die Sterne,
das Menschenwesen deckt dich schier,
geh aus, geh aus im Kerne,
und aus der Gruft kommt Gold heraus.