Septemberanfang 1939 im Ausstellungspark
Nun baut man der Figur ein hölzern Haus,
so früh schon, — und dein Blick, der um sich sucht,
schickt dich zum Strauch, zur Hagebuttenfrucht,
noch reicht kein rotes Wänglein dort heraus.
So früh noch, — und auf deinem gleichen Pfad
im Morgensande, doch von dir getrennt,
geht dem Befehl nach, den er jetzt schon kennt,
zur Gruppe da und dort noch ein Soldat.
Die Stimme des Befehls ist wie ein Zaum;
kein Echo jetzt — so still das kurze Gras,
so edelsteinig farben über Maß
die Zeile der Begonien, — und der Baum,
die Bäume alle Kuppeln, Rand um Rand
schwillt noch des Laubes grüne Übermacht,
hebt sich mit dunkler Schwere Tracht um Tracht,
doch treulich unbewehrt liegt schon das Land.
Der Himmel aber ist in sich gekehrt,
er zieht den Nebel hoch, und offen schweigt
so Raum und Weg, und ganz zu sich geneigt
geht hin ein Mensch, der nichts als Abstand hört.
Wie du im Herzen wunden Raum gewinnst,
du stille Lust des Lebens wie verletzt,
horch, eine Sense wird jetzt kurz gewetzt,
und wieder horch, und still wird, was du sinnst.
Da unerwartet fällt ein starker Ton
vom Turm, vom zeigerlosen. Wie begann,
wie schlug die uhrwerklose Glocke an,
einmal? Und wieder ruht die Schwingung schon.
Du gehst auf Stufen, Steinen, Fliesen fort,
der Stein, von Feuchte trocken, glänzt so matt,
doch abgerissen auf ihm manches Blatt
liegt wie an einem frisch beweinten Ort.
Ganz grün ist noch das Blatt — du rausche auf,
du Welt am Springbrunn, daß noch Zeit bewegt
uns nicht des Sommers Wappen erdwärts legt,
doch sieh, im Trichter fehlt des Wassers Knauf.
In Hölzer schließt man das Gebild von Stein,
ein Rebgewinde hält es noch umfaßt;
vom Himmel aber jetzt des Nebels Last
drängt wie ein Zeitenrauch so tief herein.
(6.9.1939)