Konrad Weiß: In keine Sammlung aufgenommene Gedichte


Verheissung über die Schlange

 

Bewegter Geist in uns, da ihn noch ziert

von Götterschein ein Glanz uns zugemessen,

den wir in einem Abbild unvergessen

als Sinn erfinden, der uns nicht verliert,

 

die wir alsdann, weil uns nach Schutze friert,

Begegnung oder weilend unterdessen

ein Pfand nur suchen und von Erde essen,

erwählend selbst, was uns hinausgebiert,

 

was unser Rätsel wird und angestiert

ein Opfer, und wir tun, von ihm besessen

den Glanz des Bildes, die vom Staube fressen

und also dich, bewegter Geist, vertiert. —

 

Und essend Menschen, die mit uns gewahren

das Gleiche, müssen wir zum Bilde fahren.

 

(13.10.1925)