Zweige der Jahre
Frühling im Regen

 

Frühling, laß den Regen fallen!

Mach den Raum mir zu dem Fenster,

das ich nie mit Kräften, allen,

trocken wische! Laßt mich lallen,

Ohnmacht und ihr Gramgespenster!

 

Wenn der Tau ein Blatt beglänzte,

sahen es die andren Augen,

sprachen von dem Lichte; taugen

kann nichts, da es wieder lenzte,

dem, der sich mit Gram bekränzte.

 

Laßt mir Worte, die ich sagen

will mit dieses Regens Spuren!

Und wie Tropfen blitzend fuhren

an mein Fenster, Himmelsfluren

will ich sehen nicht, nur sagen.

 

(23.4.1937)