Für Veit Roßkopf
Heut ein Heute zu vollenden,
ruft es neu mit jedem Morgen.
Treulich wie mit vollen Händen,
in der Wirklichkeit geborgen,
kommt ein Kind zu seinem Tage.
»Gib mir, daß ich dir nicht nehme«,
spricht der Tag, »nun mußt du leben!«
Also, daß er uns nicht gräme,
wird dem Tag ein Sinn gegeben.
Immer schwerer wird die Sage.
Bis kein Irgend mehr uns berge,
will der Tag von unsrem Werke.
(11.1937)