Zeit in der Waage
Mit Hölderlin

 

Zuvor ein Wandrer, froh mit der Fülle zieht

der Lüfte fort sein Atem, es lüstet ihn,

zu wachsen und das Herz im Winde

wie eine Blume empor zu tragen.

 

Ein stiller Trieb – ohnmächtiger faßt der Halm,

o freies Werk, den Knoten im stummen Rohr,

umsonst, der Widerwuchs der Erde

rüttelt und ringt an des Sinnes Faser.

 

Je mehr der Wille selber zu leben drängt,

so schlingt der Knoten enger sich Jahr für Jahr;

hier geht ein Mensch vorbei auf Spuren,

die schon ihr Opfer im Banne halten.