Hans Thoma zum Gedächtnis
Im unaussprechlich reichen Tag
erschrak das Herz mit lautem Schlag
und fand, mit einem Blick sich zu verschlingen,
sich irdisch ungesättigt von den Dingen.
Und hielt gefangen, fröhlich schon,
von einem seelengleichen Ton,
durchlief die Welt, ward seiner wieder inne
im unbewußten Wort und Kindersinne.
So ging der Jüngling früh hinaus,
verließ die Ernte um das Haus,
gerufen fort aus dem gedrängten Volke
durch eine einsam stille Himmelswolke.
Er ging im Kreise fort und fort
und ist nach dem Erlösungswort
ein Bauer, Ritter und mit Gottverlangen
vom Bild zum Wort ein Pilger hingegangen.
Und löste nicht der Menschheit Bann. –
Umsonst versucht ein alter Mann
der Erde Tiefen zum Gestirn zu wenden,
sie werden Rätsel in den starren Händen.
Da traf ihn an der Schwelle schon
wieder der kindlich gleiche Ton
der Seelen, die verschlungen, umgetrieben,
nicht wissen, was sie tun, nur daß sie lieben.
Gestirn der Menschheit, diesen Bann
der Liebe löst ein alter Mann;
um ein bewahrtes Kinderherz hienieden
bricht das Geheimnis, kommt der Kampf zum Frieden.