Das Sinnreich der Erde (Erste Fassung)
Allein

 

Vom heitren Kreis entspannt,

der mit uns lebt,

eh sich das Wesen wieder gräbt

in seine Schwere,

als ob ein Fremdling durch die Leere

herkomme, lauscht das Ohr gebannt.

 

So löst den dunklen Schoß

des Sommers Licht,

mit Ranken spielend, Blättern dicht,

die sich verlieren,

dann stehn die Knospen vor dem Frieren

wieder getrennt und wieder bloß.

 

Einsamer als ein Ding,

das wächst und ruht

und seine Zeiten völlig tut,

ist Menschenseele,

sie harrt, als ob ein Kern ihr fehle,

in dem unsichtbar leeren Ring.

 

Der Fremdling, kommt er nicht?

Wer gräbt sie ein?

Woher will dieses Frierens Pein

sie ganz vermindern?

Es untergründet zu den Kindern,

zum Erdenschoße ihr Gewicht.

 

(21.9.1919)