Der weiße Sonntag ist bereit,
all Beet doch rings in Trockenheit
noch hart im Licht und Lichtes trunken,
noch Werdens unversunken.
Das Wasser floh im Osterlicht,
Gewalt, die aus in Röte bricht
am Morgen schon, liegt matt im Herzen,
matt vor des Tages Kerzen.
Das Wasser aus der Zelle zieht,
o weh, der Sinn wird ausgeglüht,
das Ostereisen will verrosten,
tu Blut an deinen Pfosten.
Die unversunkne Finsternis,
so rostgleich sie das Licht zerbiß,
steht an geschwängert mit unsatten
und unruhvollen Schatten.
Tritt vor das Tor, sieh an das Land,
du Held aus Osten unverwandt,
laß deiner Seitenwunde Gluten
neu in die Erde bluten.
Der Tag steigt an, er kommt inmitt,
das Wasser mit dem Blute stritt,
es wird, so zuckt ein Schattenfinger,
das Erdenwerk geringer.
Die hohen Zweige glänzen rot,
die Knospen sind wie Öl und Brot,
der blaue Himmel, Milch im Winde,
ruht wie mit Tracht die Hinde.
Ich sehne mich, doch Wassers nicht,
nicht Windes, den dein Licht zerbricht,
nicht Milch, nicht Blut, nicht braunen Brotes,
der Sattheit nur des Todes.
Ich kenne diesen letzten Quell
noch nicht, das Wasser allzuhell
blieb mit dem Blute unverbunden
mir fließend aus den Wunden.
Es ward des Körpers Körper schwer,
wie dunkelte die Knospe her,
gib, daß des Kelches Band zernichtet
ein trockner Stern sich lichtet.
Es ist, wie wenn die Biene schwärmt
um Honig nicht, den Zweig umlärmt
und hängt sich an in dunklen Trauben
ein Blut um letzten Glauben.