Angst, in mir zu wecken
deine Arme,
diene ich dem kümmerlichen Harme,
mich nicht leibhaft aufzurecken.
Jeder Baum in Frühe
vollen Willens
knospet eines größeren Erfüllens
krüppelschön in starker Mühe.
Nicht Verkrümmung kosten,
meinem Marke
lauschen will ich, immerzu erstarken,
will mich innerlich getrosten.
Nicht getrosten, deine
Arme heben
immer stärker mich in neues Leben,
Baum ich dunkler fühl Gebeine,
bettlerhaft Gerippe
trägt Gelenke,
raschelnd spricht und stärker, als ich denke,
taumelnd wie ein Blatt die Lippe,
winterlich erfroren;
laß es fallen,
meine Seele unter seinen allen
Fingern treibt das Mark zu Poren.
Fort mit allen Ängsten,
wurzeltiefen,
trunken morgendliche Vögel riefen:
Bist du kümmerlich am längsten?
Nein, doch nun ich ziehe
in mich schnellen
Atem, mächtig sperrt den Schlund ein Schwellen:
Ich bin deines Willens Mühe!
(4.4.1918)