Es wächst der Mensch aus sich im Glauben.
So trieb mich der Gedanke hin,
als müsse sich aus mir belauben
und mir entblättern aller Sinn
der Menschheit letztlich zugelassen,
aufscheuchend in mir her von Anbeginn
wie Laub die Straßen.
Auf meinen Schultern zugelassen,
als wuchteten sie mit des ersten Odems Schlag,
erhebt mich Allmacht, mir den Mund zu letzen,
mit Hauchen willenlos mich zu versetzen,
ein Hauch zuletzt Gewalt des Sturms:
nicht mich, und ob ich dich ertrag
aufwachsend mit der Menschheit Zielen,
nein, fortgetragen immer mehr von deinem Willen,
nun auf der Zinne deines Turms,
das Auge knospet sich, in dich zu schielen,
das Fleisch zerfällt, im Sinn sich zu erstillen,
die Schläfe zuckt, es blüht der ärmste Arm,
mit Schauern dörrt ins Mark der letzte Harm,
kein Schritt abgründig mehr des Wurms.
Als lächelte der Wind:
»Hol über!« »Selbst dein Glaube groß
ist noch ein Seelenwiderstand,
denn alles führt nur eine Hand
entgegen einer Mutter Schoß,
drum eilt das Kind.«
Als wiegte mich der Raum:
»Hol über!« Wankend an dem Stab,
als ob er sich an mir belaube,
wächst neu hervor der Menschheit Glaube.
Du Laub entkleide mich! Dem Grab
zublätternd grünt und kront ein Baum.
(16.10.1917)