Die Dämmrung hegt die Brust.
Auf einmal fällt der Regen.
Verdunklung dem Gesicht entgegen
wird bewußt.
Und harte Gegenwart,
die alles zehrt und jede,
ja diese gleiche und unstete
Seele spart,
wie Licht verschied im Geist,
getrocknet wie von Trauer,
die sich bereitet so zur Dauer
selber speist,
heischt nun so hanglos frei
und ewig wie von Firnen,
ob Milde stärker als das Zürnen
wirklich sei.
Ja alles hat Bestand,
wagt sich in seiner Treue.
Des Menschen Kern allein aufs neue
stockt gebannt
wie eine bloße Stirn.
Erkenntnis wird mich greifen.
Es überfängt wie Klammerstreifen
sich dem Hirn.
Vergeblich dieser Schutz,
der Seele trennt von Seele,
so härter, als er stummer hehle,
bietet Trutz.
Die Seele sucht dein Ohr.
Laß ihr, was, daß sie sauge,
Gewappneter, dein stilles Auge
schon verlor,
gerettet aus dir brach.
Du mußt das Opfer geben.
Das Blut gesaugt vom ewgen Leben
stellt dir nach.
In Dauer kein Besitz,
du tapfre Seele teuer,
hol aus in Treue, noch untreuer
leckt der Blitz,
erschreckt dich nun bewußt;
so ruhe dich zu eilen,
wie sich die Finsternisse teilen
um die Brust.
Trau treuer, bleib im Stich!
Erkannter dich zu geben,
bestärke hinfort jeglich Leben
gegen dich!
Umsonst des Opfers voll
in sternengleicher Ferne,
treib das Geschlecht zu seinem Kerne,
dieser Zoll
ermüdet dich allein.
Dich muß Verlust gewinnen.
Beständig ruht das Opfer innen,
aller Schrein.
(25.8.1917)