Der Himmel, täglich gewitterschwanger,
entlädt sich nicht,
da öffnet die Seele sich immer banger
dem falschen Licht,
darin sie gefangen in blinden Gängen
die Ufer tauscht,
wie Gräser strähnig im Winde hängen,
der Atem rauscht.
Der Blick nach ferne treibenden Zielen
wird nimmer matt,
so wie sich gehalten an langen Stielen
verkehrt das Blatt.
Das milde Licht aus dem dunklen Laube
entweicht, wie Geduld
sich zähmend bricht, und am nächsten Raube
ein Hauch wie Schuld
nun wechselt schneller von Mund zu Munde
und sucht Gestalt,
da leidet im Herzen zu dieser Stunde
der Himmel Gewalt.
(31.5./1.6.1917)