Für Franz Schranz
Daß die sinnbewegte erste Reine
doch den Kampf nicht richtet,
erst die Zwischenkunft von dunklem Scheine
nachhilft und uns schlichtet,
erst durch Regen und aus Wassers Schein
wiederkehrt der Sinn und brennend ein.
Trägt ein Kind im mildbedeckten Tage
kahles Palmgezweige,
unbeirrt und wie mit keiner Neige
geht es in der eignen frühen Sage,
unberührbar seinem Auge malen
gelbe Blütenkätzchen ihre Zahlen.
Da doch — und so wider ein Erhoffen,
denn wie weggenommen,
daß das Auge davon offner offen —
hat ein Regentropfen, an den Zweig gekommen,
still das Holz wie ein Gebein getroffen.
Sinn und Wasser — weiter ins Gefähre
wird das Wasser, und so sei's gesprochen,
durch die Erde in den Wein gebrochen:
dies, was uns die Ehre wegnimmt, gibt uns Ehre.
(März/April 1933)