Tantum dic verbo
DURCHS FENSTER

 

1

 

Der Gärtner trägt eilends

ein Bäumlein mit Wurzeln,

mit Wucht kommt der Regen.

 

Tauch unter, schau über,

wie die Knospen sich fangen;

er scheidet im Zorne.

 

Aus Perlen schon selten

durch glänzende Äste

nach blickt ihm die Sonne.

 

Wo steht nun das Bäumlein?

Blank Himmel und Erde,

nur Tropfen im Fenster.

 

 

2

 

Will ungern, muß ahnen,

wie Wasser aus Wunden,

der Sinn alte Bahnen.

 

Verlassen, gefunden,

erst noch heiter gezügelt,

nun schwer schon gebunden,

 

wie Himmel mit Strähnen,

sind offen verriegelt,

sind Worte wie Tränen.

 

Will eines sich runden,

erfaßt es ein Sehnen;

so binde gebunden!