Tantum dic verbo
ZU DEN VÄTERN

 

Der Herr ist stark;

ich ruhe auf ihm wie auf Bogens Sehne,

sein Finger drückt mich auf die weite Lehne,

o leises Spiel, zu dem ich würdig bin

und stumm erzittre bis ins Mark.

 

Ein leichtes Rohr, das nun kein Lüftlein rückt,

gen allen Häupten hin bin ich gezückt,

bis zu den Vätern, wo mit ganzer Kraft

noch in des Herren Hand der Menschheit Schaft

gesammelt ruht, ein Bündel, dem noch gleich

das Herz die Spanne fühlt, doch nicht mehr reich

an Fülle, nichts erkühnt,

als daß ich ihm zum Schemel glitte.

 

Im lauen Winde weich,

daß es das Spiel nun tändelnd litte,

wie duldsam sich das Rohr begrünt.

 

In seine Hand herab sinkt mir der Sinn.

Der Schütze hat genug,

und ich, gefaßt von einem starken Zug,

aufrauschend überflügle seinen Bug.

 

(5.8.1916)