Aloysius Bertrand: Gaspard de la Nuit. Aus den verstreuten Stücken

DER GALGEN

Was weben die dort um den rabenstein?

(Faust)

Ah! was ich da höre, wäre es das heulen des nächtlichen nordwindes, oder der gehängte der am galgen einen seufzer ausstößt?

Wäre es eine grille die zirpt, verborgen im moos und im unfruchtbaren efeu die der wald aus mitleid als schuhe anzieht?

Wäre es eine fliege auf jagd die um diese der fanfare der hallali tauben ohren auf dem horn bläst?

Wäre es ein käfer der in seinem schwankenden fluge ein blutiges haar von seinem kahlen schädel pflückt?

Oder wäre es wohl eine spinne die eine halbe elle musselin als krawatte um diesen erdrosselten hals wirkt?

Es ist die glocke die an den mauern einer stadt läutet, am horizont, und der kadaver eines gehängten den die untergehende sonne rötet.

 

 

(PD 11)