An M. Louis Boulanger, maler
Es war ein massives gebäude, fast quadratisch, von ruinen umgeben, dessen hauptturm, der noch seine uhr besaß, das ganze viertel beherrschte.
Fenimore Cooper
Zwölf magier tanzten einen reigen unter der großen glocke von Sankt Johannes. Sie beschworen das gewitter, einer nach dem andern, und aus der tiefe meines bettes zählte ich mit entsetzen zwölf stimmen die in feierlichem aufzug das dunkel durchquerten.
Alsbald eilte der mond sich hinter einer wolke zu verstecken, und ein regen begleitet von blitzen und wirbelwinden peitschte mein fenster, während die wetterhähne krächzten wie wache stehende kraniche auf die in den wäldern ein schauer platzt.
Die quintsaite meiner laute, die an der wand hing, zersprang; mein stieglitz schlug in seinem käfig mit den flügeln; irgendein neugieriger geist wendete ein blatt des Rosenromans der auf meinem pult schlief.
Aber plötzlich dröhnte ein blitzschlag hoch oben auf Sankt Johannes. Die zauberer verschwanden, zu tode getroffen, und ich sah von weitem ihre magischen bücher wie eine fackel im schwarzen glockenturm lodern.
Dies schreckliche leuchten bemalte die mauern der gotischen kirche mit roten flammen des fegefeuers und der hölle, und verlängerte den schatten der gigantischen statue von Sankt Johannes bis auf die benachbarten häuser.
Die wetterhähne rosteten; der mond schmolz die perlgrauen wölken; der regen fiel nur noch tropfenweise von den dächern, und die brise, mein schlechtgeschlossenes fenster öffnend, streute über mein kopfkissen die vom gewitter abgeschüttelten blüten meines jasmins.
(III, 6)