Aloysius Bertrand: Gaspard de la Nuit. Drittes Buch: Zauber der Nacht

DER SALAMANDER

Er warf einige zweige geweihter stechpalme in den herd, die krachend verbrannten.

Ch. Nodier (Trilby)

"Heimchen, mein freund, bist du tot, daß du dem laut meines pfeifens taub bleibst, und dem leuchten des brandes blind?"

Und das heimchen, wie liebreich die worte des salamanders auch waren, antwortete nicht, sei es daß es einen magischen schlaf schlief, oder auch daß es lust hatte zu schmollen.

"Oh! sing mir dein abendlied in deinem stübchen aus asche und ruß, hinter der eisenplatte beschildert mit drei heraldischen lilienblüten!"

Aber das heimchen antwortete immer noch nicht, und der salamander, unter tränen, lauschte bald, ob seine stimme wirklich nicht da wäre, bald summte er mit der flamme die in den farben rosa, blau, rot, gelb, weiß und violett schimmerte.

"Es ist tot, es ist tot, das heimchen mein freund!" Und ich vernahm etwas wie seufzen und schluchzen, während die flamme, fahl mittlerweile, in dem betrübten herde abnahm.

"Es ist tot! Und da es tot ist, will ich auch sterben!" Die weinranken waren verbrannt, die flamme verflackerte auf der glut, dem kesselhaken ihr adieu zuwerfend, und der salamander starb vor erschöpfung.

 

 

(III, 10)