Aloysius Bertrand: Gaspard de la Nuit. Aus dem zweiten Buch: Das alte Paris

DIE LATERNE

Die Maske: Es ist dunkel; leih mir deine laterne.

Mercurio: Pah! katzen haben als laterne ihre beiden augen.

(Eine Karnevalsnacht)

Ah! warum bin ich heut abend darauf verfallen, daß es um mich vor dem gewitter zu schützen, mich kleinen dachrinnenkobold, platz in der laterne von Mme de Gourgouran gäbe!

Ich lachte, einen geist den der schauer durchnäßte rund um das leuchtende haus summen zu hören ohne die pforte finden zu können durch die ich eingetreten war.

Vergeblich bat er mich, heiser und durchgefroren, ihm wenigstens zu erlauben seinen wachsstock an meiner kerze anzuzünden damit er seinen weg fände.

Plötzlich ging das gelbe papier der laterne in flammen auf, zerfetzt von einem windstoß von dem auf der straße die wie banner hängenden ladenschilder ächzten.

"Jesus! erbarmen! schrie die Begine, sich mit allen fünf fingern bekreuzigend. — Der teufel soll dich zwacken, hexe", schrie ich, mehr feuer spuckend als ein schwärmer.

Ach! ich der noch diesen morgen an anmut und schmuckem aussehn mit dem stieglitz in ohrenklappen aus scharlachnem tuch des Jungen Herrn von Luynes wetteiferte!

 

 

(II, 3)