Aloysius Bertrand: Gaspard de la Nuit. Drittes Buch: Zauber der Nacht

DIE STUNDE DES SABBATS

Wer reitet so spät durch nacht und wind?

(Der Erlkönig)

Hier ist es! und schon versammelt sich in der tiefe des dickichts, das mit mühe das phosphorauge der wildkatze erhellt die unter dem laubwerk kauert;

An den hängen der felsen die in die nacht der abgründe ihr haar aus gestrüpp tauchen, triefend von tau und von glühwürmern;

Am rand des sturzbachs der als weißer schaum gegen die kiefern hochspritzt und als grauer dunst um den fuß der burgen dampft;

Eine unzählige menge, die der alte holzfäller der sich auf dem weg verspätet hat, seine holzlast auf dem rücken, hört und nicht sieht.

Und von eiche zu eiche, von hügel zu hügel, antworten einander tausend verworrene, schaurige, schreckliche rufe: "Hum! hum! — Schup! schup! — Kuckuck! kuckuck!"

Hier ist der galgen! und da erscheint im nebel ein jude der im nassen gras etwas sucht, beim goldenen schein einer alraune.

 

 

(III, 11)