O lieblicher mond, ich erinnere mich,
daß ich, ein jahr ist's her, auf diesen hügel
kam, voll kummer, um dich wieder anzuschaun,
und du hingst damals über jenem walde
genau wie jetzt, daß du ihn ganz erleuchtest.
aber verschwommen und zitternd, durch tränen
die über die wimpern mir quollen, erschien
meinen augen dein antlitz, denn mühselig
war mein leben, und ist, und wird so bleiben,
o mein geliebter mond. und doch, es hilft mir
die erinnrung, und das zählen meiner
schmerzen, ihrer jahre. o wie angenehm
begegnet in der jugend, wenn noch lang die
hoffnung ist und kurz ist das gedächtnis,
das gedenken an vergangene dinge,
wenn auch traurig, auch wenn das leid noch dauert.
Giacomo Leopardi