ASCHE DES LEBENS
Liebe hat mich verlassen und die Tage sind alle gleich;
Essen muß ich, schlafen will ich, – wär doch die Nacht schon da!
Doch ah! – wach liegen und hören wie die Stunden schleichen!
Wärs doch bloß schon wieder Tag! – das Zwielicht nah!
Liebe hat mich verlassen und ich weiß nicht was tun;
Dies oder das oder irgendwas – mir ist alles gleich;
Doch alles was ich vornehm geb ich unbeendet auf, –
Das alles hat doch keinen Zweck soweit ich seh.
Liebe hat mich verlassen, – und die Nachbarn kommen borgen,
Das Leben geht weiter und weiter wie das Nagen einer Maus, –
Und auch morgen und auch morgen und auch morgen und auch morgen
Ist hier diese Straße und dies kleine Haus.
Edna St. Vincent Millay