Aus fremden sprachen: Alfred Tennyson

Vorbemerkung des Übersetzers

The Lotos Eaters ist ein gedicht über den nachvollziehbaren wunsch, sich von plackerei und verantwortung des alltäglichen lebens zurückzuziehen und den rest des daseins auf einer paradiesischen insel dem drogenrausch und der kontemplation zu widmen; umgangssprachlich ausgedrückt: ein aussteiger-gedicht.

im original ist das gedicht gereimt, vibrierend von wohlklang und gleichzeitig von einer unglaublichen präzision der sprache. jedes wort "sitzt", keines ist zuviel, jedes bild steht klar und scharf umrissen vor dem inneren auge, jeder reim klingt, keiner klingelt.

da beides zusammen: rauschende reime und präzise sprache, im deutschen nicht zu haben ist, ohne daß man sich erheblich vom wortlaut des originals entfernt, da es ferner bei übersetzungen aus dem englischen wegen der überaus vielen einsilbigen wörter sehr schwierig ist, das silbenmaß des originals beizubehalten, ohne etwas wegzulassen, und da schließlich ein weglassen von worten oder wendungen wegen des fehlens von füllwörtern oder schmückenden beiwörtern bei Tennyson schwer möglich ist, habe ich in der übersetzung auf den reim zugunsten von genauigkeit und wörtlichkeit verzichtet.

The Lotos Eaters gehört zu den nicht zahlreichen gedichten Tennyson's, in denen ihm die synthese von farbiger sinnlichkeit, evokativer kraft, makelloser form und jenem gewissen etwas gelungen ist, das einem bei der lektüre den atem stocken und leise schauer den rücken hinunterrieseln lässt. das gedicht erzeugt sozusagen durch seine sprache beim lesen den rausch, von dem es handelt.